Freitag, 11. Februar 2011,  Abreisetag nach Fatima

 

Pater Andreas Thorwarth, der als geistliche Begleitung vorgesehen war, ist gestürzt und hat Pater Fidelis Pezzei, als Vertretung, gebeten uns zu begleiten. Unser Fahrer, Sepp Betz, nimmt die Fatima-Pilger in der Heiliggrabstr. und am Bahnhof auf, zuletzt steigen in Hirschaid Klaus und Silvia Demuth zu.

 

Da auch einige Nicht-Mitglieder des Wallfahrervereins teilnehmen, lässt der 1. Vorsitzende Heiner Neubauer unser Wallfahrerbüchlein an jene verteilen, welche noch keines haben. „Beim frühen Morgenlicht“ geht es weiter zum Flughafen nach München. Während der ruhigen und sicheren Fahrt spricht Pater Fidelis ein Morgengebet und den Reisesegen, dann beten wir ein „Geheimnis“ vom Rosenkranz.

 

In München treffen wir auf unsere Reiseleiterin, Frau Hildegard Hofmann, während Pater Fidelis bereits den Schalter zum Einchecken sucht und das Selbige organisiert. Von Frau Hofmann werden an alle jeweils zwei Büchlein vom Bayerischen Pilgerbüro verteilt. Eines enthält „Lieder und Texte für Gottesdienste unterwegs“, beim Zweiten geht es um die Geschichte Fatimas, die Seherkinder und die Erscheinungen. Frau Hofmann teilt uns mit, dass wir in Portugal die Uhren um eine Stunde zurück stellen müssen und führt uns durch die Sicherheitskontrollen zum Abfluggate, von wo aus wir dann mit ca. 20 Minuten Verspätung unseren Flug nach Lissabon antreten.

 

Nach einem ruhigen Flug von ca. 2 Stunden 45 Minuten, bei Sonnenschein und meist klarer Sicht durch die Wolkendecke, landen wir in Lissabon. Hier wartet bereits eine weitere Mitarbeiterin, quasi als Sammelpunkt, auf uns und bringt uns zu unserem Bus. Die Fahrt nach Fatima geht durch strömenden Regen.

 

In Fatima kommen wir zum 3-Sterne-Hotel Casá Sáo Nuno, welches, neu renoviert, einen sehr guten Eindruck macht. Gleich nach dem Beziehen unserer Zimmer hält uns Pater Fidelis einen Gottesdienst; da die Hauskapelle jedoch noch im Umbau ist, findet der Gottesdienst in einem umgewidmeten Tagungsraum, im Keller des Hotels statt. Wir gedenken hierbei aller, welche nicht an der Pilgerfahrt teilnehmen konnten. In den, von den Wallfahrern frei vorgetragenen, Fürbitten wird auch der Schwester unserer Ehrenvorsitzenden, dem langjährigen, aktiven Mitglied, Frau Käthe Russ gedacht, welche am Vortag verstorben ist.

 

Nach dem Gottesdienst geht es zum Abendessen, welches aus einem 4-Gänge-Menü besteht. Täglich um 21.30 Uhr wird an der Erscheinungskapelle ein internationaler Rosenkranz in verschiedenen Sprachen gebetet, an welchem auch wir an diesem Abend teilnehmen wollen. Die Erscheinungskapelle ist mit der Seite zum Großen Platz hin offen, so dass auch sehr große Teilnehmerzahlen beim Rosenkranzgebet und bei Gottesdiensten dort möglich sind.  Der Rosenkranz wird in den Landessprachen der jeweils anwesenden Nationalitäten vorgebetet und zwar jedes Geheimnis in einer anderen Sprache; vom "Volk" wird jeweils in der eigenen Muttersprache gebetet. Da an diesem Abend noch eine andere deutschsprachige Gruppe anwesend ist, werden von zwei Personen je Fünf „Gegrüßet sei´st Du Maria“ vorgetragen. Es sind an diesem Freitagabend zum Rosenkranz ca. 300 Menschen zusammen gekommen. Nach dem Rosenkranz macht unser Vorsitzender Heiner Neubauer den Vorschlag, vor der Herz-Jesu-Statue noch das Lied „Leise sinkt der Abend nieder“ zu singen, anschließend kehren wir zu unserem Hotel zurück.

 

 

 

Samstag, 12. Februar 2011, 2. Tag

 

Nach dem Aufstehen beschert uns der Himmel sein schönstes Bild, strahlend blauer Himmel, Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Gleich um 8.00 Uhr, noch vor dem Frühstück, hält unser Pater Fidelis an der Erscheinungskapelle für uns einen Gottesdienst. Anschließend geht es zum Frühstücksbüffet ins Hotel.

 

Nach einer kurzen Pause treffen wir uns mit Frau Hofmann auf dem Großen Platz, welcher etwa einer halben Million Menschen die Möglichkeit zur Teilnahme an den Pilgergottesdiensten in der „Pilgersaison“ bietet. Frau Hofmann erklärt uns die Geschichte von Fatima und den Erscheinungen sowie den Platz selbst  mit den Gebäuden. Neben der bereits älteren Basilika mit ihrem 65 Meter hohen Turm und dem Glockenspiel aus 65 Glöckchen, führt eine gedachte gerade Linie über den nicht mehr ganz 700 Meter langen und 200 Meter breiten Platz, über die Säule mit der Herz-Jesu-Statue, zu der neu erbauten Kirche der 13 Pforten. Die Kirche ist als ovales Rund ausgeführt und fasst im ebenerdigen Bereich ca. 9000 Menschen, im Untergeschoß sind noch eine rein portugiesische Kirche, eine Anbetungskapelle zur ewigen Anbetung sowie Räumlichkeiten zur Beichtgelegenheit untergebracht. Nach dieser Besichtigungstour, dem Mittagessen, wieder ein 4-Gänge-Menu, und einer kleinen Ruhepause, fahren wir am Nachmittag mit dem Bus zum Beginn des „Ungarischen Kreuzweges“.

 

Wie schon seit dem Morgen haben wir bestes Wetter und Sonnenschein. Unsere Reiseleiterin macht den Vorschlag zwischen den Stationen nicht zu singen oder zu reden, sondern den Kreuzweg schweigend zu gehen, woran sich auch alle Wallfahrer halten. Pater Fidelis bittet, dass an jeder der Kreuzwegstationen von einem freiwilligen Pilger vorgebetet wird. Dies klappt ohne jede Zuweisung, stillschweigend und so dürfen wir ein Stück mehr die Gemeinsamkeit unseres Pilgerns erfahren.

 

Nach dem Kreuzweg gehen wir zu Fuß weiter zum Geburtsort der Seherkinder, nach Aljustrel, wo wir das Geburtshaus von Lucia und etwa 100 Meter weiter das Geburtshaus ihres Cousin Francisco und Ihrer Cousine und Jacinta anschauen können. Im Anschluss an die Besichtigung geniesen wir in einem kleinen Café noch eine Erfrischung, danach fahren wir mit dem Bus nach Altfatima, zur Taufkirche der Seherkinder und sehen uns einen portugiesischen Friedhof an. Wegen der trockenen Witterungsverhältnisse sind hier auf den Gräbern fast nur Kunstblumen zu sehen, wodurch sich der Friedhof immer bunt darstellt.

 

Zurück im Hotel bekommen wir wieder unser Menü, wieder mit Suppe, Fisch, Fleisch und Nachspeise. Um 21.30 Uhr geht es dann zum täglichen, internationalen Rosenkranzgebet zur Erscheinungskapelle. Auch hier wird es dann so gehalten, dass immer ein anderer Teilnehmer aus unserer Gruppe die „Gegrüßet sei´st Du Maria“ vorbetet. An diesem 2. Abend, dem Samstag, ist die Teilnehmerzahl bereits auf geschätzte 800 – 900 Pilger angestiegen. Im Anschluss an den Rosenkranz wird eine Lichterprozession abgehalten, an der auch wir teilnahmen. Auch an diesem Abend treffen wir uns nach dem offiziellen Teil an der Säule mit der Herz-Jesu-Statue, um mit dem Lied „Leise sinkt der Abend nieder“ den Tag zu beschließen.

  

 

 

Sonntag, 13. Februar 2011, 3. Tag

 

Das Wetter hat sich wieder gedreht und es regnet. Wir gehen nach dem Frühstück, um 10.00 Uhr zur Erscheinungskapelle, wo wieder der Rosenkranz mehrsprachig gebetet wird, die Zahl der Teilnehmer hat sich auf ca. 1000 - 1200 Personen gesteigert. Am Ende des Rosenkranzes zieht dann eine Muttergottesstatue, allerdings nicht das Original aus der Erscheinungskapelle, sondern eine Kopie, mit den Gläubigen zur neuen „Kirche der 13 Pforten“, zum Gottesdienst. Wie schon bei den Rosenkranzabenden sind wir alle sehr erstaunt über die Menge der Teilnehmer; schließlich ist noch Winter und die Saison beginnt erst im Mai. Trotzdem wird die Anzahl der Gottesdienstbesucher auf 6000 bis 8000 Menschen geschätzt.

 

Der Gottesdienst wird in der Landessprache, portugiesisch, gehalten, das Evangelium jedoch wird in 5 Sprachen, portugiesisch, spanisch, italienisch, englisch und deutsch vorgelesen. Das Wetter hat sich nicht gebessert, es regnet weiter in Strömen. Die Zeit nach dem Gottesdienst bzw. dem Mittagessen ist für jeden zur freien Verfügung und beim Wetter wechseln sich Sonnenschein und stürmischer Regen ab,  bis man sich wieder gegen 19.00 Uhr zum Abendessen trifft. 21.30 Uhr geht es dann, mittlerweile wie gewohnt, zum täglichen Rosenkranzgebet an die Erscheinungskapelle und den Abschluss für uns bildet wieder „Leise sinkt der Abend nieder“.

 

 

 

Montag, 14. Februar 2011, 4. Tag

 

Um 7.00 Uhr treffen wir uns an der Erscheinungskapelle, wo Pater Fidelis für uns einen Gottesdienst hält. Anschließend nehmen wir im Hotel das Frühstück ein und sehen danach, im Untergeschoß des Hotels, den Fatima-Film. Am Nachmittag unternehmen wir eine Busfahrt zum Kloster Bathala, hier führt uns dann eine einheimische Reiseführerin, welche uns das Kloster mit der Kirche und dem Kreuzgang sehr schön erklärt, wobei es wieder in Strömen regnet.  Im Anschluss daran fahren wir nach Nazaré, einem portugiesischen Wallfahrts- und Badeort, welcher direkt am Atlantik gelegen ist. Da die Kirche dort verschlossen ist, besuchen nur einige von uns den Strand, denn noch immer regnet und stürmt es. Von Vorteil ist dies allerdings dahingehend, dass vom Atlantik wunderschöne große Wellen an den Strand schlagen und ein herrliches Schauspiel bieten. Mehr oder weniger durchnässt geht es dann zurück zum Hotel, wo wir nach dem Abendessen wieder an der Erscheinungskapelle am internationalen Rosenkranz teilnehmen wollen.

 

Es ist unser letzter, abendlicher Rosenkranz an dem Gnadenort. Wir treffen uns deshalb bereits um 21.15 Uhr und singen schon vor dem Rosenkranz das Lied „Hier vor deinem Bilde“ und die „Mutter Gottes Litanei“. Auch nach diesem Rosenkranz treffen wir uns, ein letztes Mal, an der Säule mit der Herz-Jesu-Statue. Pater Fidelis erteilt uns den Segen und wir schließen den Abend an der Erscheinungskapelle mit dem Lied „Leise sinkt der Abend nieder“.

 

Im Hotel angekommen sitzen einige Wallfahrer noch in der Hotelbar, welche von uns bereits am ersten Tag in „Wallfahrerstube“ umbenannt wurde, kurz beieinander. Auch unsere geistliche Begleitung, Pater Fidelis, ist mit dabei.

 

  

 

Dienstag, 15. Februar 2011, Abreisetag von Fatima

 

Pater Fidelis hält für uns in der provisorischen Hauskapelle des Hotels gleich morgens um 7.45 Uhr einen Gottesdienst. Der Gottesdienst wird im Anliegen aller kranken Menschen gehalten, in den Fürbitten gedenken wir besonders nochmals Frau Käthe Russ, welche in der Vorwoche verstorben ist. Am Ende der Hl. Messe betet Pater Fidelis noch ein Gebet, in dem er Gott für die Pilger bittet, alle bereits erkannten und nicht erkannten Krankheiten, körperlicher und seelischer Art, zu heilen. Danach segnet er die Andachtsgegenstände, die am Gnadenort erworben wurden.

 

Nach dem Frühstück bringt uns ein Bus nach Lissabon zum Flughafen. Während wir an der Großen Kirche der 13 Pforten vorbei fahren singen wir das lateinische „Salve Regina“ sowie „Segne Du Maria“ und beten dazu. Pater Fidelis erteilt den Reisesegen. Im Bus übergeben wir unserer Reiseleiterin, Frau Hofmann, ein bereits am Vortag gesammeltes Trinkgeld mit dem Dank für die gute und kompetente Betreuung und Führung.

 

Da wir eine gute und zügige Fahrt nach Lissabon haben bleibt noch soviel Zeit, dass uns unser portugiesischer Busfahrer eine Rundfahrt durch den neuen Teil Lissabons „spendiert“. Am Flughafen Lissabon klappt dann das Einchecken problemlos und wir können mit ca. 15 Min. Verspätung den Rückflug nach München antreten.

 

Trotz verspätetem Abflug pünktlich in München gelandet müssen wir nach dem Verlassen des Fliegers zunächst im Treppenhaus eingesperrt warten, bis ein Bediensteter des Flughafens uns einen Weg zum Verlassen des Gates zeigt. Der normale Weg ist durch eine offensichtlich defekte Glasschiebetür versperrt. Aus dieser Misere entkommen, können wir schließlich unser Gepäck in Empfang nehmen und zum Ausgang gehen. Draußen wartet schon unser Fahrer Sepp Betz im Bus. Als wir unsere Reiseleiterin verabschiedet haben, kann die Fahrt nach Hause beginnen.

 

Zu unser aller Freude gibt es im Bus nicht nur Getränke, sondern unser Fahrer, Sepp Betz, hat für jeden 2 belegte Brötchen mit gebracht. Die Brötchen hatte unser 1. Vorsitzender, Heiner Neubauer, bereits von Fatima aus telefonisch vororganisiert.

 

Wenn auch manchem von uns sicherlich der Abschied von Fatima nicht leicht gefallen ist, so gestalten wir unsere Heimfahrt nach einigem singen und beten doch in fröhlicher Stimmung. Kurz nach Nürnberg bedankt sich Klaus Demuth, auch im Namen seiner Frau Silvia, bei den Wallfahrern für ihre Teilnahme und auch für ihr Mitwirken bei Rosenkranz und Kreuzweg. Heiner Neubauer bedankt sich ebenfalls und Frau Marianne Behringer überreicht an Silvia und Klaus Demuth ein Geld- und Kerzengeschenk, nicht nur für die Organisation sondern weil das Ehepaar die Fahrt anlässlich des 25-jährigen Hochzeitstages unternommen hat. Abschließend wird noch unserem Pater Fidelis, der ja ganz kurzfristig für den verunfallten Pater Andreas eingesprungen ist, mit einem gesammelten Obolus und ebenso unserem Busfahrer Sepp Betz gedankt. Bevor wir in Hirschaid Silvia und Klaus Demuth absetzen, singen wir traditionell unser Lied „Leise sinkt der Abend nieder“.